by Bündtihus
 
Beep beep

Beep beep

„We don’t go to coffee shops or restaurants“, erklärt mir Ahmed, unser Fahrer während der Fahrt. In der Tat, unter Tags sieht man hier kaum Omanis in Restaurants oder Cafés, die wie wir AbendländerInnen einfach herumhängen und plaudern. Will man hier auf dem Land einen schnellen Kaffee oder Tee auf der Durchreise, läuft das so: „We go beep beep in front of the coffee shop, and they bring the coffee to the car.“ In der Tat, du fährst vor irgendein Restaurant, hupst zweimal. Früher oder später kommt dann ein Angestellter aus dem Restaurant heraus und nimmt deine Bestellung auf. Da die Bediensteten meistens aus Bangladesh stammen, sprechen und verstehen sie nicht immer das omanische Arabisch. Deshalb verständigt man sich oft mit einer Art Gastarbeiterarabisch, gespickt mit englischen Wortfetzen wie black coffee, was so viel wie das Gegenteil vom omnipräsenten Nescafé bedeutet. Also frisch aufgebrühten Kaffee. (Was wiederum nicht zu verwechseln ist mit dem Omani Kaffee – aber hierzu folgt eine andere Geschichte.) Ein paar Minuten später kommt der Angestellte dann mit der bestellten Ware zurück zum Auto.

Eigentlich ist das Prinzip beep beep recht zuverlässig. Nur im Hafen von Shannah versagt es einen Moment lang: Wir fahren vor, Ahmed hupt zweimal. Minutenlang zeigt sich kein Angestellter. Nur eine Touristin, die mit einem Kaffee bewaffnet herauskommt. Ich drehe mich zu Ahmed und bemerke grinsend, dass der beep beep hier wohl kaputt sei… Ahmed erwidert leicht verärgert, dass sei wohl, weil der Bangladeshi genügend Geld verdient hätte. Dann halte er es nämlich nicht mehr für nötig zu arbeiten.

Eigentlich eine ganz gesunde Einstellung, denke ich still vor mich hin.

Ein paar Minuten später kommt dann doch noch ein Angestellter und nimmt unsere Bestellung auf.

P.S. Das Prinzip beep beep funktioniert übrigens auch bei Lebensmittelgeschäften.

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